Gesundheit
Der Tibet Terrier ist normalerweise ein sehr gesunder Hund. Wahrscheinlich hat er dies dem extremen Klima Tibets zu verdanken. Jedoch existiert keine Rasse die zu 100% frei von Krankheiten ist und auch der Tibet Terrier bildet hier keine Ausnahme. Sie sollten, wenn Sie daran denken einen Tibet Terrier Welpen zu erwerben, dem Züchter einige Fragen bezüglich Krankheiten und erblicher Probleme in der Linie stellen. Ein ehrlicher Züchter wird Ihnen gerne alle Fragen, bezüglich seiner Linie, beantworten.
Heute zu Tage versuchen die meisten Züchter die Probleme erblicher Krankheiten einzuschränken, indem sie ihre Hunde testen lassen, bevor sie zur Zucht eingesetzt werden, bei FCI anhängigen Züchtern ist dies ein muß.
Gesundheitliche Probleme bei Tibet Terriern sind:
Progressive Retina Atrophie:
Progressive Retina Atrophie, kurz PRA, ist eine Augenkrankheit, bei der die gesamte Netzhaut des Auges fortschreitend abstirbt und somit zur Erblindung des Hundes führt.
Die Retina befindet sich im inneren, hinteren Teil des Auges und besteht aus Zellen, die das von der Linse focusierte Licht absorbieren. Die Retina convertiert dieses Licht in Nervensignale, die and den optischen Nerv und von dort aus an das Gehirn weitergegeben werden um dort ein Bild zu produzieren.
Nachtblindheit und der Verlust die Fähigkeit im Halbdunkel gut zu sehen, sind die ersten Anzeichen erkrankter Hunde. Später verliert der erkrankte Hund die ganze Sehrkraft. PRA kann schon mit acht Monaten oder erst im Alter von 8 Jahren auftreten.
Die Untersuchung auf PRA nennt man Opthalmoskopie und sie wird von einem erfahrenen Ophthalmologen durchgeführt.
Wenn man bei der Untersuchung feststellt, daß der Hund keine PRA hat, heisst dies nicht, das er die Krankheit nicht doch noch später bekommt, oder er ein eventueller Träger sein könnte. Ein Hund mit dem gezüchtet werden soll muss eine Augenuntersuchung nachweisen, die nicht älter als ein halbes Jahr ist.
PRA ist autosomal rezessive vererbar. Beide Elterntiere eines an PRA erkrankten Hundes müssen entweder auch erkrankt sein oder sind zumindest Träger der Krankheit. Das rezessive Gen kann über Generationen versteckt mitvererbt werden und nur wenn zwei Träger miteinander verpaart werden kommt die Augenkrankheit zum Ausbruch. Alle direkten Nachkommen eines an PRA erkrankten Hundes werden zumindest Träger sein.
Bei verantwortungsvollen Züchtern werden die Hunde regelmäßig untersucht, es wird nicht mit bekannten Trägern gezüchtet und auch bei der Verpaarung achtet man darauf, Hunde zu verpaaren die nach Möglichkeit in den ersten drei bis vier Generationen keine bekannten Träger haben.
Die Linse des Auges hat eine klare Struktur, die das Bild auf die Retina focusiert. Sie befindet sich hinter der Regenbogenhaut, der zentrale Teil wird belichtet durch die Pupillenöffnung. Normalerweise wird die Linse durch einen Aufhängeapparat mit vielen Fasern in Ihrer Lage gehalten. Wenn die Fasern reissen, kann sich die Linse lockern oder ist überhaupt nicht mehr mit den Fasern verbunden. Wenn die Fasern ganz abgerissen sind, fällt die Linse entweder in die vordere Augenkammer oder sie wird in der Pupille eingeklemmt. Normalerweise führt dies zu einem erhöhten Augeninnendruck, der Blindheit auslösen kann. Manchmal ist ein chirurgisches Entfernen der Linse notwendig. Normalerweise tritt Linsenluxation zwischen drei und acht Jahren auf. Oft gibt es keine frühen Anzeichen, das der Hund an Linsenluxation erkrankt ist. Meistens wird Linsenluxation durch die Augenuntersuchung bei einem erfahrenen Ophthalmologen festgestellt.
Durch eine Augenuntersuchung kann nicht festgestellt werden, ob der Hund ein Träger für Linsenluxation ist. Linsenluxation wird autosomal rezerssiv vererbt. Beide Elterntiere eines erkrankten Hundes müssen selbst krank sein/werden oder sind auf alle Fälle Träger für Linsenluxation. Alle direkten Nachkommen eines an Linsenluxation erkrankten Hundes sind Träger.
Bei verantwortungsvollen Züchtern werden die Hunde regelmäßig untersucht, es wird nicht mit bekannten Trägern gezüchtet und auch bei der Verpaarung achtet man darauf, Hunde zu verpaaren die nach Möglichkeit in den ersten drei bis vier Generationen keine bekannten Träger haben.
Normalerweise ist die Linse ein klares oder transparentes Augengewebe. Die Linse focusiert das Licht auf ein lichtempfindliches Nervengewebe, die Netzhaut. Bei einem Katarakt handelt es sich um eine Trübung der Linse, die das Licht streut. Verschiedene Grade von Blindheit sind die Folge. Früh auftretende Katarakte (Juvenile Katarakt) können ererbt sein. Später auftretede Katarakte entwickeln sich oft mit anderen Augenkrankheiten, wie PRA oder LL. Auch können Katarakte durch Augenverletzungen, Augenentzündungen und innere Krankheiten entstehen.
Das Hüftgelenk des Hundes wird von Anteilen des Beckens (Sitzbein, Hüftbein und Schambein) und dem Oberschenkelkopf gebildet. Die Beckenknochen bilden die Hüftgelenkspfanne, in der, der Oberschenkelkopf tief eingebettet liegt. Die beteiligten Knochen und Gelenkflächen sind von Knorpel überzogen. Das Hüftgelenk funktioniert wie ein Kugelgelenk und ist dadurch in fast jede Richtung mehr oder weniger frei beweglich. Das Hüftgelenk wird zusätzlich durch Muskeln, die Gelenkkapsel und der enthaltenen Gelenkschmiere stabilisiert. Oberschenkelkopf und Hüftgelenkspfanne sind mit einem Band verbunden. Hüftgelenke, die genetisch bedingte Abweichungen in Form oder Zusammenspiel der genannten Strukturen zeigen nennt man dysplastisch. Die Fehlentwicklung eines oder beider Hüftgelenke kann unterschiedliche Schweregrade aufweisen. Zum Beispiel kann die Hüftgelenkpfanne zu flach sein oder/und der Oberschenkelkopf zu klein Auch kann es sein, dass der Oberschenkelkopf nicht fest und straff genung in der Hüftgelenkpfanne sitzt, zu schlaffe Bänder oder Gelenkkapseln können hierfür der Grund sein. Früher oder später kommt es dann zum Schwund des Gelenkknorpels, zu Arthrosen oder sogar einer Luxation des Hüftgelenkes. Hüftgelenksdysplasie ist eine Erbkrankheit, mit polygenetischer Vererbung, dh. nicht ein einzelnes Gen ist für die Krankheit verantwortlich sondern mehrere Gene beeinflussen die Anlage zur Ausbildung einer HD. Die Beteiligung verschiedener Umweltfaktoren spielt in der Schwere der HD auch eine Rolle. Erwähnenswert wäre hier die Fütterung und die Bewegung. Eine zu energiereiche sowie zu eiweißreiche Fütterung haben sich als nachteilig erwiesen. Übermäßige körperliche Arbeit, ein zu frühes und ausgedehntes Training z.B. an der Steilwand, wirkt sich negativ auf die Entwicklung der Hüftgelenke aus. Günstig für die Stabilisierung der Hüften und eine straffe Kruppen- und Oberschenkelmuskulatur ist eine gleichmäßige Bewegung. Die Symtome der Krankheit reichen von einer verminderten Aktivität, Lahmheit, über Schmerzen beim Aufstehen bis zu passiver Bewegung des Hüftgelenkes. Diagnostiziert wird Hüftgelenksdysplasie Mittels einer Röntgenaufnahme, frühestens mit 12 Monaten. Offizielle Aufnahmen werden zur Auswertung an Prof. Dr. K. Hartung, Freie Universität Berlin (offizielle Auswertungsstelle des KTR) geschickt. Mit einem Hund der HD hat sollte nicht gezüchtet werden. Trozdem kann ein an HD erkrankter Hund ein langes und schönes Leben haben, nur sollte man darauf achten, das der Hund regelmäßig eine ruhige und gleichmäßige Bewegung erhält, auch muß besonders auf das Gewicht geachtet werden. Zusätzlich kann man in Absprache mit dem Tierarzt Medikamente verabreichen, die eine Entzündung der Gelenke verhindert. Im schlimmsten Fall kommt es zur Hüftoperation.
Angeborene Taubheit bei Hunden findet man meistens in der erblichen, sensoneuralen Form, in Verbindung mit Genen der Weiß-Pigmentierung. Verschiedene Formen von Taubheit sind möglich. Mit tauben Hunden sollte nicht gezüchtet werden. An der Reaktion eines Welpen auf laute Geräusche kann man manchmal feststellen, ob der Welpe auf beiden Ohren taub ist. Schwieriger läßt sich Taubheit bei einem Welpen feststellen, der ein gesundes und ein taubes Ohr hat, da dieser Welpe hören kann. Eine objektive Diagnose der Taubheit, besonders wenn sie nur einseitig ist, kann durch einen "Brainstem auditory evoked response (BAER, in Deutschland audiometrischer Test) Test" festgestellt werden, wenn der Welpe fünf Wochen alt ist.